Die 25er Regel und die 4%-Regel: Ein Leitfaden für die finanzielle Planung im Ruhestand
In der heutigen Zeit ist eine solide finanzielle Planung für den Ruhestand unerlässlich. Viele Menschen streben danach, finanziell unabhängig zu sein und ihren Lebensstil auch im Ruhestand aufrechterhalten zu können. Zwei Konzepte, die häufig in der Finanzplanung verwendet werden, sind die 25er Regel und die 4%-Regel. In diesem Artikel werden wir beide Regeln erläutern, ihre Vor- und Nachteile diskutieren und einige Beispiele, einschließlich der Berücksichtigung von Steuern, durchrechnen.

Was ist die 25er Regel?
Die 25er Regel besagt, dass Sie das 25-fache Ihrer jährlichen Ausgaben als Ersparnisse benötigen, um im Ruhestand finanziell unabhängig zu sein. Wenn Sie also wissen, wie viel Geld Sie jährlich benötigen, können Sie einfach diese Zahl mit 25 multiplizieren, um Ihren Zielbetrag für die Altersvorsorge zu ermitteln.
Diese Regel basiert auf der 4%-Regel, die besagt, dass Sie jährlich 4%
Ihres Kapitals entnehmen können, ohne das Risiko einzugehen, dass Ihr
Geld während eines typischen Ruhestands von 30 Jahren ausgeht.
Beispiel zur 25er Regel
Angenommen, Ihre jährlichen Ausgaben im Ruhestand betragen 40.000 Euro. Um zu ermitteln, wie viel Sie insgesamt sparen müssen, multiplizieren Sie diese Zahl mit 25:
40.000 Euro (jährliche Ausgaben) x 25 = 1.000.000 Euro
Das bedeutet, dass Sie 1 Million Euro ansparen sollten, um im Ruhestand finanziell unabhängig zu sein.
Was ist die 4%-Regel?
Die 4%-Regel ist eine Faustregel, die auf historischen Daten basiert und besagt, dass Sie im Ruhestand jährlich 4% Ihres angesparten Kapitals entnehmen können, ohne dass das Risiko besteht, dass Ihr Geld vor Ende Ihres Ruhestands ausgeht. Diese Regel wurde ursprünglich von Bill Bengen, einem Finanzplaner, in den 1990er Jahren entwickelt und hat seitdem viele Anhänger gefunden.
Beispiel zur 4%-Regel
Wenn Sie 1 Million Euro angespart haben, könnten Sie nach der 4%-Regel jährlich 40.000 Euro entnehmen. Diese Entnahme würde es Ihnen ermöglichen, Ihren Lebensstil aufrechtzuerhalten, während Ihr Kapital langfristig weiter wächst.
Berücksichtigung von Steuern
Ein wichtiger Aspekt, den Sie bei der Anwendung dieser Regeln berücksichtigen sollten, sind die Steuern. Wenn Sie Geld aus einem steuerpflichtigen Konto entnehmen, müssen Sie möglicherweise Einkommensteuern zahlen, die Ihre tatsächliche Entnahme verringern.
Beispiel mit Steuern
Angenommen, Sie haben 1 Million Euro angespart und planen, 40.000 Euro jährlich zu entnehmen. Wenn Sie in einer Steuerklasse sind, die einen Steuersatz von 25% auf Ihre Entnahmen erhebt, sieht die Rechnung folgendermaßen aus:
- Bruttoentnahme: 40.000 Euro
- Steuern (28%): 40.000 Euro x 0,28 = 11.200 Euro
- Nettoentnahme: 40.000 Euro - 11.200 Euro = 28.800 Euro
In diesem Szenario müssten Sie Ihre jährlichen Ausgaben auf 28.800
Euro senken, um die 4%-Regel einzuhalten, nachdem die Steuern
berücksichtigt wurden oder den angesparten Betrag auf ca 1.400.000€ erhöhen, um 40.000€ Netto zu erhalten.
Fazit
Die 25er Regel und die 4%-Regel sind wertvolle Werkzeuge für die Ruhestandplanung, die Ihnen helfen können, ein finanziell sicheres Leben im Ruhestand zu führen. Beide Regeln haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, diese in Ihre persönliche Finanzplanung zu integrieren.
Denken Sie daran, dass individuelle Umstände, Marktbedingungen und steuerliche Aspekte einen erheblichen Einfluss auf Ihre Ruhestandfinanzen haben können. Eine gründliche Analyse und gegebenenfalls die Beratung durch einen Finanzexperten können Ihnen helfen, die besten Entscheidungen für Ihre finanzielle Zukunft zu treffen. Indem Sie die 25er Regel und die 4%-Regel in Ihre Planung einbeziehen, können Sie Ihre Chancen auf einen finanziell gesicherten Ruhestand erheblich erhöhen.